Das «Museum of the Future» gehört zu den trendigsten Museen in Dubai. Dumm nur, dass Eintrittsbillette lediglich weit im Voraus erhältlich sind.
Kein Problem für Concierge Renel im Luxushotel The Lana, das an einer aus einem künstlichen Kanal bestehenden Business Bay liegt. Er findet dank seinen Kontakten zwei Tickets zum gewünschten Termin. «Sonst noch einen Wunsch?», fragt der Filipino, der scheinbar jedes Anliegen erfüllen kann. Türsteher und Ex-Model Anthony aus Südafrika begrüsst den Gast schon bei der ersten Rückkehr ins Hotel mit dem Familiennamen, als ob der Tourist schon Monate im Hotel mit den 225 Zimmern wohnen würde.
Viersternehotel für das Personal
«Wissen Sie», erklärt Hoteldirektor Richard Alexander, «The Lana ist ein Werk der Liebe. Als der Dubaier Besitzer von The Lana Mahdi Amjad im September 2017 hier stand, war nichts als Wüste zu sehen.
Er sagte, hier werden wir ein einzigartiges Hotel bauen. Luxuriöse Hotels gibt es überall. Aber The Lana Dorchester stellt nur das beste Personal ein. Wir sind bei der Wahl sehr selektiv.» Weniger entscheidend sei die Erfahrung, sondern das Verhalten, die Freundlichkeit, der Charme und das Einzigartigsein.
«Unsere rund 440 Angestellten stammen aus 69 verschiedenen Nationen. Wir behandeln sie nicht wie Mitarbeitende. Wir gehen mit ihnen wie mit Gästen um», verspricht der Brite. Das fängt damit an, dass die The-Lana-Mitarbeitenden exzellentes Essen geniessen.
Selbst Alexander verpflegt sich mittags oft in der Kantine. Die weinroten Uniformen sind edel und in Paris entworfen worden, die Löhne bewegen sich über dem Markt. «Aber das Schlüsselelement sind die Unterkünfte. Unser Personal wohnt in einem brandneuen Gebäude mit 345 Wohneinheiten, es ist wie ein Viersternehotel und befindet sich nur 15 Fahrminuten von The Lana. Die meisten leben allein in einem Studio mit eigener Küche. All das kostet uns viel Geld.»
Dafür höre er von Gästen immer wieder, dass das Personal von The Lana für den Unterschied sorge. Tatsächlich fallen die Professionalität, die natürliche Freundlichkeit und die Motivation der Angestellten sofort auf. Es gebe ansonsten keine Geheimnisse, weshalb die Mitarbeitenden so engagiert seien. «Sie sind von Natur aus sehr freundliche und grosszügige Menschen und stolz darauf, für The Lana zu arbeiten.»
Baskisch oder lieber mediterran?
Das von Lord Norman Foster aus viel Glas und mit Lichtdurchlässigkeit gestaltete Luxushotel mit Doppelzimmerpreisen ab umgerechnet 500 Franken inklusive Frühstück (à la carte) begeistert neben den Mitarbeitenden auch mit seiner herausragenden Infrastruktur: 225 Zimmer – die meiste Zeit des Tages im Schatten, ausser frühmorgens und zum Sonnenuntergang – sowie acht verschiedene Restaurants und Bars stehen zur Auswahl. Sterne-Restaurants befinden sich zwar keine darunter.
Dennoch begeistert das Hotel mit seinen Betrieben, die authentische Erlebnisse garantieren. Baskische Küche auf höchstem Niveau gibt es im Jara, das der Baske Martín Berasategui konzipiert hat, während Jean Imbert im Riviera für mediterrane, gastronomische Reisen sorgt. Die Rooftopbar «High Society» wurde von «Time Out Dubai» als Beste der Metropole gewählt.
Den sehr britischen «Afternoon Tea» verantwortet der Franzose Angelo Musa, der durch mehrfache Auszeichnungen zu den besten Patissiers der Welt gehört. Das zeigt sich bereits beim Frühstück, erklärt doch Hoteldirektor Alexander, der seit 35 Jahren in der Hotellerie arbeitet (für Hyatt im Fernen Osten und in Australien, ab 2001 für Jumeirah International): «Wir haben die besten Croissants und die besten Pains au chocolat ausserhalb von Frankreich.»
Rolls-Royce und Champagner
Das Geheimnis: Das Hotel ist in allen Bereichen detailversessen. Die Schokolade bleibt 60 Stunden im Pain au chocolat, was für einen intensiven Geschmack sorgt. Ein weiteres Beispiel: The Lana testete 20 verschiedene Kaffeesorten. «Wir haben uns für einen Blend aus 100 Prozent Arabica entschieden. Wir importieren die Bohnen aus Äthiopien und rösten diese nachher in Dubai», verrät Alexander.
Daneben stehen im Hotel, das Botschafter von Krug ist, 130 verschiedene Champagner zur Auswahl. «Wir vergleichen uns mit Marken wie Rolls-Royce oder Hermès oder mit der First Class von Emirates.» Dazu passt es, dass die Gäste auf Wunsch im hauseigenen Rolls-Royce chauffiert werden. Ein zehn Meter langes Schiff transportiert die Kunden von der Business Bay in 35 Minuten zu den Stränden auf der Palme – ohne Verkehrsstau. Viele Attraktionen wie die Dubai Mall, der Wolkenkratzer Burj Khalifa oder Dubais noch wenig bekanntes Designviertel befinden sich ohnehin in Hotelnähe.
Das Fazit von Richard Alexander: «Lana ist ein arabischer Mädchenname und bedeutet unter anderem weich und sanft. Und Lana steht ebenfalls für überbrücktes Wasser, Land und Himmel. Das ist genau das, was wir sind.»