«Der Tourismus hat eine grosse Bedeutung für die schweizerische Volkswirtschaft und ist folglich Gegenstand vielfältiger Diskussionen in Politik und Gesellschaft», behauptete der Bund, als er 2011 das revidierte Satellitenkonto Tourismus vorstellte. Es bestehe «ein grosser Bedarf an einer zuverlässigen statistischen Entscheidungs- und Diskussionsgrundlage». Diesen Bedarf zu decken, sei «Zweck des Satellitenkontos Tourismus».
Beim Satellitenkonto misst der Bund touristische Geldflüsse und ermöglicht damit qualitative Aussagen. Dies im Gegensatz zu den Beherbergungsstatistiken. Dort erhebt das Bundesamt für Statistik in einer öffentlich-privaten Partnerschaft nur Logiernächte und publiziert die Daten von Hotellerie und Parahotellerie nicht einmal parallel.
Das Satellitenkonto zeigt demgegenüber die finanzielle Nachfrage:
Der Schweizer Tourismus hat mit Blick auf die Gesamtwirtschaft also an Gewicht verloren. Nominell konnte die Branche jedoch stark zulegen (vgl. Kasten). Es gibt nur eine einzige Ausnahme: Die Verpflegung in Gaststätten und Hotels hatte 2001 umgerechnet noch 39 204 Vollzeitstellen geboten. 2016 waren es noch 38 623 – die einzige nominell negative Entwicklung in der ganzen Tourismusbranche.
Der enorme Druck auf der arbeits- und kapitalintensiven Gastronomie zeigt sich hier: Mit immer weniger Beschäftigten versucht die Branche, Umsätze und Erträge zu halten. Eine andere Seite widerspiegelt der Branchenspiegel, für den zurzeit wieder Zahlen gesammelt werden – siehe rechts: Nach wie vor schreiben rund zwei Drittel aller gastgewerblichen Unternehmen in der Schweiz rote Zahlen und leben also von ihrer Substanz.