Coca-Cola stellt Nachhaltigkeit und zuckerfrei in den Fokus

Nicole Steffen – 10. April 2024
Am diesjährigen Jahresmediengespräch im Widder Hotel in Zürich präsentierte Coca-Cola HBC Schweiz ihre Strategie, sprach über das Thema Nachhaltigkeit und zeigte neue Produkte.

Rund 833 Millionen Schweizer Franken generiert Coca-Cola Schweiz entlang der Wertschöpfungskette in der Schweizer Wirtschaft. Das entspricht einem Beitrag von rund 0,11 Prozent zum Schweizer Bruttoinlandprodukt. 388 Millionen Liter werden in der Schweiz produziert und 650 Mitarbeitende beschäftigt. Ein grosses Unternehmen mit einem grossen Impact. Umso wichtiger sei das lokale Engagement vor Ort, betont Vincent Rameau (48), Country Manager von Coca-Cola Schweiz. Rund 80 Prozent der Produkte werden in der Schweiz produziert und 95 Prozent aller Zutaten stammen von Schweizer Lieferanten.

Nachhaltigkeit im Fokus

Coca Cola HBC Schweiz wurde vom Down Jones Nachhaltigkeitsindex bereits zum siebten Mal als nachhaltigstes Getränkeunternehmen der Welt eingestuft. Patrick Wittweiler (54), Country QSE und Sustainability Manager von Coca-Cola Schweiz HBC zeigt in seinem Referat die sechs strategischen Schwerpunkte in punkto Nachhaltigkeit auf: Emissionsreduktion, Beschaffung, Umgang mit Wasser, Verpackung und Recycling, Ernährung und Wohlbefinden, Mitarbeitende und Gesellschaft.

Die Emissionen wurden seit 2017 um 40 Prozent reduziert. In der Beschaffung werden acht von zehn Produkten lokal produziert. Seit 2010 konnte der Wasserverbrauch um 22 Prozent reduziert werden. Die Verpackungen machen bei Coca-Cola Schweiz einen grossen Teil der Emissionen aus.

Deshalb setzt das Unternehmen auf Kreislaufwirtschaft und hat bei allen lokal hergestellten Pet Flaschen nur noch rezykliertes Pet im Einsatz. Das Unternehmen hat zudem die erste Valser Pet-Flasche ohne Etikette auf den Markt gebracht. «Hätten wir alle Labels vom Valser Wasser aneinandergeklebt, dann würden die Etiketten von Zürich bis Paris gehen», so Wittweiler.

Hidden Champion: Mineralwasser

Ein wesentlicher Bestandteil von Coca-Cola Schweiz sind neben den klassischen Süssgetränken die verschiedenen Mineralwasser. Joachim Stuessi (58), Director Scientific & Regulatory Affairs von Coca-Cola Schweiz stellt als Schweizer Vertreter das Mineralwasser Valser vor.

Er erklärt den Unterschied zwischen Trinkwasser und natürlichem Mineralwasser. Das natürliche Mineralwasser fällt als Regentropfen, Schneeflocke oder im seltenen Fall als Hagelkorn auf die Erde und durchdringt dann alle Erdschichten, bis es als Mineralwasser über eine Quelle gewonnen werden kann. Das Trinkwasser ist aufbereitetes Oberflächenwasser aus Seen und Flüssen. Dieses Wasser ist nicht trinkfähig und muss in der jeweiligen Gemeinde aufbereitet werden. 

Natürliches Mineralwasser ist mikrobiologisch einwandfreies Wasser, das seinen Ursprung in einer unterirdischen Schicht hat. In der Schweiz gibt es über 100 Mineralquellen und rund 20 davon werden aktiv genutzt. Natürliches Mineralwasser darf keiner Behandlung unterworfen und mit keinem Zusatz versehen werden. Es dürfen lediglich einzelne unerwünschte Bestandteile wie Eisen oder Magan entfernt werden.

Das Valser Still stammt aus einer Quelle auf rund 1800 M und hat einen tiefen Mineralisierungsgrad. Das Valser Prickelnd stammt aus einer Quelle auf rund 1000 M und hat einen hohen Mineralisierungsgrad. «Die Mineralisierung, sprich der Charakter bei einem Mineralwasser stammt vom Boden bei der Quellle», erklärt der ausgebildete Wasser-Sommelier. Das Mineralwasser vom Valser Still ist rund zwei Jahre unterwegs, bis es von einem Regentropfen in der Quelle als Mineralwasser austritt. Das Valser Wasser Prickelnd ist hingegen rund 25 Jahre unterwegs.

Trend zu Zero Zucker und Zero Calories

Neben dem Mineralwasser setzt Coca-Cola Schweiz auf Getränke mit wenig Zucker und Kalorien. Natasja Sommer-Feldbrugge (54), Director Public Affairs von Coca-Cola Schweiz präsentiert die neusten Trends und Produkte.

Das Unternehmen stellt einen klaren Trend zu keine/wenige Kalorien und kein/wenig Zucker fest. Es sind zwei der zehn wichtigsten Produkteigenschaften, die Konsumentinnen weltweit suchen.

Die Herausforderung dabei sei es, den Konsumenten glaubhaft zu vermitteln, dass trotz weniger oder keinem Zucker das Produkt wie das Original schmecken könne, so Sommer-Feldbrugge. «Über die letzten fünf Jahre sind die Umsätze mit Zero und Light Produkten in der Schweiz durchschnittlich um rund 4 Prozent gewachsen. Mittlerweile konnten Marktanteile gegenüber den zuckerhaltigen Getränken gewonnen werden», so die PR-Expertin.

Coca-Cola Schweiz präsentiert auch in diesem Jahr neue Produkte in diesem Segment. So wird beispielsweise ein Fanta mit neuer Rezeptur und Zero Zucker lanciert.

Kampf ums Lebensmittelgesetz

Ein aktueller Brennpunkt ist die Änderung des Lebensmittelgesetzes. Der Bundesrat soll berechtigt werden, die Werbung für Lebensmittel für Kinder unter 13 Jahren einzuschränken. Dies, sofern die Lebensmittel spezifische Kriterien namentlich betreffend Fett-, Salz- oder Zuckergehalt auf der Grundlage von international oder national anerkannten Ernährungsempfehlungen nicht erfüllen.

Eine entsprechende Anpassung des Artikels hätte für das Unternehmen weitreichende Folgen. «Ich wünsche mir hier, dass Bundesrat und Parlament in einen aktiven Dialog mit der Wirtschaft gehen und man gemeinsam eine Lösung such, ähnlich wie dies bei der Erklärung von Mailand geschehen ist», so Sommer-Feldbrugge. Bei der Erklärung von Mailand haben sich Lebensmittelhersteller und Detailhändler freiwillig dazu verpflichtet, den Zucker in ihren Lebensmitteln zu reduzieren.