Guter Jahresabschluss für die SGH

Oliver Borner – 08. April 2024
Im guten Tourismusjahr 2023 erweist sich die Beständigkeit des Geschäftsmodells der Schweizerischen Gesellschaft für Hotelkredit (SGH) als deren Erfolgsgeheimnis.

Das Geschäftsjahr 2023 der Schweizerischen Gesellschaft für Hotelkredit (SGH) stand im Zeichen eines sehr guten Tourismusjahres. Die Schweizer Hotellerie weist bezüglich Logiernächte ein Rekordjahr aus. Das Jahr war aber auch geprägt durch volatile Zinsen, die Teuerung und deren Auswirkungen auf die Kosten. Der Arbeitskräftemangel verstärkt die Herausforderungen der Branche zusätzlich. 

Die Nachfrage nach SGH-Mitfinanzierungen war im vergangenen Jahr immer noch zurückhaltend. Die Gründe dafür liegen einerseits in den guten betrieblichen Ergebnissen der letzten Jahre. So war es möglich, Investitionen selbst zu finanzieren. Andererseits ist immer noch viel Liquidität aus den Vorjahren vorhanden, und die Geschäftsbanken beurteilen Finanzierungen in der Branche positiv.

Unter diesen Vorzeichen hat der Darlehensbestand gegenüber dem Vorjahr um rund 5,7 Millionen Franken auf 228,9 Millionen Franken abgenommen. Dies veranlasst durch ein tieferes Bewilligungsvolumen sowie ausserordentliche Rückzahlungen infolge veränderter Eigentümerstrukturen, Verkäufen, vorhandener Liquidität und neuer Finanzierungslösungen.

Weniger Auszahlungen der SGH

Die Auszahlungen lagen mit 18,6 Millionen Franken klar unter dem Vorjahr (30,3 Millionen Franken). Die ordentlichen Amortisationen pendelten sich wieder auf einem normalen Volumen bei 20,2 Millionen Franken (Vorjahr 19,4 Millionen Franken) ein. Der Bestand der bewilligten, noch nicht bezogenen Darlehen hat als Folge der Auszahlungen auf 35,6 Millionen Franken abgenommen, womit sich per 31.12.2023 die gesamten Verpflichtungen im Finanzierungsgeschäft auf 264,5 Millionen Franken gegenüber 272,2 Millionen Franken per Ende 2022 belaufen.

Die guten Geschäftsergebnisse und die vorhandene Liquidität der SGH-Kundinnen und -Kunden widerspiegeln sich in der Risikoentwicklung des Portfolios. Auch im Jahr 2023 mussten keine Verluste verbucht werden und die Ausstände der Zinsen und Amortisationen per Jahresende können weiterhin als tief bezeichnet werden. 

Produktivität und Auslastung gut

In der Beratungstätigkeit waren die Auslastung und Produktivität über das ganze Jahr hindurch sehr gut. Dies zeigt, dass Investitionsprojekte in der Planungs- oder Realisierungsphase stehen. Gegenüber dem Vorjahr wurden 21 Gutachten mehr erstellt, das heisst 75 gegenüber 54 im Vorjahr.

Der Honorarumsatz belief sich auf 614'000 Franken (Vorjahr: 350'000 Franken). Das Budget wurde damit übertroffen. Fast die Hälfte der Gutachten fielen in den Bereich der Plausibilisierungen beziehungsweise Unternehmensbewertungen. Dies ist sehr erfreulich, da es sich dabei um Gutachten über geplante Projekte handelt, die vor der Realisierung stehen.

Mit weiteren rund 20 Prozent ist das Erstellen von Konformitätsgutachten sowohl im Bereich des Bundesgesetzes über den Erwerb von Grundstücken durch Personen im Ausland (BewG) wie auch des Zweitwohnungsgesetzes (ZWG) immer noch ein wesentlicher Anteil der Tätigkeiten. Die Mehrheit der Auftraggeberinnen und Auftraggeber sind Hotelièren und Hoteliers (55%) und Investorinnen und Investoren (25%).